Ich liebe meine Arbeit als Innenraumdesignerin, deshalb macht mir jeder Auftrag Spaß. Doch bei diesem hier hatte ich zwei ganz besonders freundliche Kundinnen – sie lebten in verschiedenen Teilen der Wohnung und nun wollten sie sich gerne ein Zimmer teilen. Fröhlich zogen sie in ihr Wochenende und ließen mich mit den Malern zurück – wohlwissend, dass ich bis zu ihrer Rückkehr alle ihre Wünsche umsetzen würde.
Die einzigen Vorgaben, die sie machten waren “viel rosa” und “viel Platz”. Ich hatte schon Wochen zuvor die neuen Möbel bestellt, nämlich ein Bett, einen großen Kleiderschrank, eine Truhe und ein Bücherdisplay. Der Raum war sehr hoch mit Dachschrägen, weshalb es Sinn machte, die einzige große, gerade Wandfläche für Aufbewahrung zu nutzen.
Die beiden hatten eine große Sammlung an Memorabilien. Ich baute zuallererst einmal eine Aufbewahrung für diese Sammlungen über den Betten. Das war als Überraschung für die beiden gedacht, und ich gab mir besondere Mühe mit der Individualisierung der beiden Regale – sie bekamen einen Anstrich und eine Tapete für die Rückwand.
Sobald die Maler mit den leuchtend blauen Wänden fertig waren, konnten der neue, eine ganze Wand füllende Kleiderschrank aufgebaut werden. (Ich weiß, ich weiß, die Vorgabe war rosa. Aber gegen welchen Hintergrund kommt rosa am besten zur Geltung? Ihr habt es erraten – auf blau oder türkis – den gegenüberliegenden Farben im Farbkreis).
Als nächstes konnte ich alle Regale befüllen, die Betten beziehen und die Accesoires verteilen. Als alles getan war, wartete ich gespannt auf die Rückkehr meiner beiden Auftraggeberinnen. Sie kamen von ihrem Wochenende zurück, stürmten in ihr neues Zimmer, inspizierten meine Mühe und warfen sich vor Freude kreischend in ihre neuen Betten. Als dieser Teil erledigt war, begannen sie ihr Fitnessprogramm, indem sie auf den Betten auf und ab hüpften. Diese Reaktion war ausreichend für mich um zu wissen: “Well done, my dear”